Frage: Oft hört man davon, dass mittels Behandlung mit Kochsalz wahre Wunder zu realisieren sind, was hat das auf sich und wie gehe ich vor?
Antwort: Tatsächlich gilt Kochsalz als gutes Hausmittel, mit dem vorübergehend unpässliche Koi oft schon wieder auf die Flossen gestellt werden können. Angebracht sind Kurzzeitbäder bei verschleimten Kiemen, Hautreizungen oder Unwohlsein ohne eine genaue Diagnose zu kennen. Bei Schuppensträube und angeschwollenem Bauch sollte eher das Langzeitbad gemacht werden.
Eine Therapie mit Kochsalz ist oft hilfreich, sollte aber die tierärztliche Untersuchung und Diagnose nicht ersetzen. Oft allerdings hilft es schon, den Patienten mit Salzbädern etwas zu unterstützen bis eine tierärztliche Untersuchung erfolgen kann.
Salzbäder mit Kochsalz (NaCl): Verwenden Sie Siedesalz sicherheitshalber möglichst ohne Fluorid, Jodid und Rieselhilfsmittel. Saz ist Eimer- und Säckeweise im Koihandel zu bekommen, man kann auch beim Bäcker und Metzger vor Ort Glück haben. Achten Sie darauf, jedenfalls KEIN NITRITPÖKELSALZ oder Streusalz zu verwenden. Regeneriersalz Tabletten für Wasserenthärtungsgeräte lösen sich etwas langsamer, funktionieren ebenfalls gut. Auch Viehsalz (Natriumchlorid, "Einzelfuttermittel für Tiere", Grossgebinde 50 kg, aus dem Landhandel) ist geeignet. Wenn nicht anders verfügbar kann normales, jodiertes Speisesalz aus dem Supermarkt verwendet werden, insbesondere bei Kurzzeit-Bädern sind mir (auch langfristige) Nebenwirkungen von Jodid oder Fluorid bislang nicht bekannt.
1. Kochsalz Langzeitbad im Teich:
Verwendet wir hier meist eine Menge von mit 3 - 5 kg Kochsalz / 1000 Liter. Ich persönlich empfehle, die Salzbehandlung im Teich besser möglichst zu vermeiden. Es gibt zwar Situationen, in denen kein anderer Weg eingeschlagen weren kann, z.B. bei festgestelltem Parasitenbefall Anfang Februar in 6 Grad kaltem Wasser. Wenn man gegen die frostigen Nachttemperaturen nicht anheizen kann, geht da einfach nichts anderes! Als Dauerzustand ist es abzulenen aus verschiedenen Gründen. Erstens kaschiert es das Vorhandensein von Parasiten, da Juckreiz und Verschleimung vermindert wird. Zweitens erschwert es die Behandlung bestimmter Krankheitserreger, da Salz mit einigen Präparaten mit Wirkstoffen wie wie Formalin oder Kaliumpermanganat nicht gut kompatibel ist.
2. Kochsalz Langzeitbad in einem separaten Behälter:
Gemeint sind fest installierte Quarantänebecken und Innenhälterungen, ideal möglichst mit installiertem Filter. Zur Not kann auch die große Regentonne oder ähnliches verwendet werden. Dosiert wird hier 3 - 6 kg Salz pro 1000 Liter Wasser, bis ca. 14 Tage lang. Gute Belüftung ist wichtig (O2). Wenn keine Filterung vorhanden ist, muss alle 1-2 Tage ein grosser Teilwasserwechsel, möglichst mit Teichwasser (allenfalls anteilig mit Leitungswasser) erfolgen.
3. Kochsalz Kurzbad:
Bis zu vier mal alle zwei bis drei Tage machen! (Also zum Beispiel an den Tagen 1, 3, 5 und 7)
Hier gibt es verschiedene Methoden, ich favorisiere die schonendere, wenn man nicht weiss wie krank der Koi schon ist:
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